Harz_Herbst_Drohnenaufnahme
© TMN | Alexander Kaßner

Sie­ben be­son­de­re Herbst­wan­de­run­gen


Stehenbleiben, zu Atem kommen, den Blick schweifen lassen. Wandern macht glücklich, ganz besonders im Herbst. Nach dem Sommer bricht bei uns in Niedersachsen eine besonders reizvolle Wanderzeit an. Das spektakuläre Farbspiel der Blätter, die frische Luft, noch immer warmes Sonnenlicht und traumhafte Wanderwege. Kaum eine andere Jahreszeit bietet solch ideale Bedingungen für eine gelungene Auszeit in der Natur.

Machen Sie sich auf den Weg zu einer der sieben besonderen Herbstwanderungen in Niedersachsen.

1. Wan­dern, wo die Kra­ni­che ras­ten: NORD­PFAD Hu­venho­ops­moor


Eine Wanderung auf den NORDPFADEN -der Wanderregion zwischen Elbe und Weser- ist natürlich zu jeder Jahreszeit reizvoll. Wenn sich die Natur dann im Herbst aber bunt färbt und das laute Trompeten der Kraniche zu hören ist, lohnt sich der Besuch im Naturschutzgebiet ganz besonders. Plattes Land, weite Sicht, Felder, Moore, Torfabbau, Seen und Wälder begleiten den etwa 14 km langen NORDPFAD Huvenhoopsmoor. Jedes Jahr versammeln sich im Huvenhoopsmoor Tausende von Kranichen auf ihrem Zug Richtung Süden, um dort zu rasten und sich Energie für ihren Weiterflug anzufuttern. Ein imposantes Naturschauspiel! 

Um dieses Spektakel hautnah mitzuerleben, hat der NABU Niedersachsen den Moorturm errichtet. Dieser bietet eine sagenhafte Sicht auf das Huvenhoopsmoor. Von hier überblicken Sie den Schlafplatz der Kraniche, ohne sie dabei zu stören. Auch von der Kranichschnanze gibt es tolle Weitblicke ins Huvenhoopsmoor (Hinweis: Während der Hauptrastzeit vom 1. Oktober bis 30. November bleibt die Kranichschanze von Freitag bis Sonntag geführten Gruppen vorbehalten.).

Kraniche auf dem Weg in den Süden

2. Kraft und En­er­gie tan­ken im Au­e­tal: "Weg der Selbst­zu­wen­dung“


Die Sonner blinzelt zwischen die Blätter, die Luft ist frisch, die Sicht klar. Der Herbst ist genau der richtige Moment, um vor dem Winter noch einmal so richtig Kraft zu tanken und die Sonnenreserven aufzuladen. Umgeben von herrlichen Wäldern liegt das Auetal in einem breiten Tal zwischen den Bückebergen und dem Weserbergland. Gönnen Sie sich auf dem rund 4,1 km langen, außergewöhnlichen Rundwanderweg "Weg der Selbstzuwendung“ eine kurze Auszeit vom Alltag. An neun Entspannungs-Stationen in der wunderschönen Landschaft an der Aue werden Sie angeleitet, in sich zu kehren und sich auf sich zu besinnen. Der "Weg der Selbstzuwendung“ wurde als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland - Traumtour" ausgezeichnet.

Der (Wander)Weg zu sich selbst

3. Wan­dern im Farb­rausch – der In­dian Sum­mer im Welt­wald Harz


Es leuchtet gelb, orange, knallrot. Der Indian Summer im Weltwald Harz ist da! Richtig gelesen, für den Indian Summer müssen Sie nicht bis nach Nordamerika reisen. 
Der größte Baumgarten Deutschlands liegt am Nordwestrand des Harzes bei Bad Grund. Auf rund 65 Hektar erwartet Sie eine beeindruckende Ansammlung von über 600 Baum- und Straucharten aus aller Welt. Darunter Baumexoten wie der duftende Lebkuchenbaum, die Gurken-Magnolie oder die gigantischen Mammutbäume. Zwischen Ende September und Ende Oktober können Sie die atemberaubend schöne Laub-Pracht auf dem 4,1 km langen Herbstlaubweg genießen. Ein wahres Festival für die Sinne! Mit Kindern unbedingt auch den Erlebnispfad mit Entdeckerturm und Hängebrücke durch den Mammutbaumwald bis zur Tierweitsprung-Grube erforschen. Durch Bad Grund gelangen Sie übrigens, wenn Sie auf einem der beliebtesten Fernwanderwege, dem Harzer Försterstieg, unterwegs sind.

Es wird bunt im Weltwald

4. Bei ei­ner Watt­wan­de­rung die Zug­vo­gel­ta­ge er­le­ben


Wenn die Vogelschwärme im Herbst in Richtung Süden starten, blicken viele Menschen fasziniert in den Himmel. Denn dann wird das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer wieder zum größten Rastplatz Europas. Riesige Vogelschwärme aus dem hohen Norden stärken sich hier und tanken Kraft für den Weiterflug in ihre Überwinterungsgebiete in Südeuropa und Afrika. Das eindrucksvolle Naturschauspiel können Sie besonders natürlich bei einer Wattwanderung beobachten. Sie erfahren alles über das für die Zugvögel überlebenswichtige Wattenmeer als Nahrungsgrundlage und die Einzigartigkeit des Weltnaturerbes.  

Vom 14. bis zum 22. Oktober 2023 dreht sich an der niedersächsischen Nordseeküste und auf den Ostfriesischen Inseln wieder alles um die Zugvögel. Mehr als 250 Veranstaltungen finden hier jährlich zu den Zugvogeltagen statt. 

Naturschauspiel im Watt

5. Der herbst­li­chen Pracht ganz na­he auf dem Baum­wip­fel­pfad


Näher dran geht nicht! Der Herbst ist die schönste Zeit für einen Ausflug zum Baumwipfelpfad. Hoch oben zwischen den Wipfeln lässt sich die bunt gefärbte Laubpracht ganz wunderbar aus der Vogelperspektive bestaunen.

Der Baumwipfelpfad Bad Iburg mit über 30 interaktiven Erlebnis- und Lernstationen gehört zum „UNESCO Global Geopark TERRA.vita“. Er schlängelt sich auf einer Länge von knapp 600 Metern und bis zu 30 Höhenmetern durch das bunt gefärbte Waldgebiet des Teutoburger Waldes. Mit einer Höhe von 23 Metern und einer Länge von 700 Metern haben Sie vom Baumwipfelpfad Heide Himmel einen atemberaubenden Blick über die Baumkronen und in weite Teile der Lüneburger Heide. Vom 45 m hohen Fernblickplateau kann man bei guter Sicht sogar bis zum Hamburger Hafen schauen. Hoch auf 26 Meter geht es auf den 1.000 Meter langen Baumwipfelpfad HARZ in Bad Harzburg. Die Erlebniswelt mit Hängebrücke, Glassteeg und Infostationen gibt eine schöne Weitsicht auf das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands, den Harz, frei.

Der Herbst von oben

6. Herbst­li­ches Hei­de­fee­ling: Wan­dern auf dem Hei­dschnu­cken­weg


Wacholderbäume und Heidekräuter, Pilze, die aus dem Boden sprießen – mmh, wie das duftet. Dazu mystischer Morgennebel über den Flussauen, die tiefstehende Sonne taucht die Natur in warmes Licht und Bucheckern, Eicheln und Kastanien knacken unter den Schritten. Der Herbst verzaubert den sanftwelligen Heidschnuckenweg in der Lüneburger Heide in eine ganz besondere Stimmung. 
Der 223 km lange Fernwanderweg lässt sich in 13 Tagesetappen zwischen 7 km und 26 km erwandern. Er verbindet die schönsten Heideflächen und führt durch dichte Wälder und vorbei Bilderbuchdörfern.

Nahezu mystisch in der Heide

7. Im­mer den Sün­tel­bu­chen nach im Na­tur­park We­ser­berg­land


Die gelb-rot gefärbten Blätter der Süntelbuchen und die herbstlichen Sonnenstrahlen schaffen eine beinahe magische Atmosphäre im Naturpark Weserbergland. Charakteristisch ist die besondere Wuchsform der Süntelbuchen: kurze, verdrehte Stämme und verkrüppelte, miteinander verwachsene Äste. Wenn im Herbst die Blätter zu Boden fallen, bilden die Stämme und Äste der Süntelbuchen einen prächtigen Kontrast. Wer im Herbst auf dem Weserberglandweg wandert, sollte unbedingt einen Abstecher zu einem der nur noch seltenen Standorte machen. In Bad Nenndorf findet man eine ganze renaturierte Süntelbuchen-Allee mit über 100 alten Süntelbuchen.

Beeindruckende Süntel-Buchen