Im Emsland, das zwischen der Nordsee und den ersten Ausläufern des Teutoburger Waldes liegt, fallen dem Besucher sofort die langgezogenen Kanäle und malerischen Klapp- und Zugbrücken ins Auge. Sie führen über die langen Kanäle, auf denen in vergangenen Zeiten Torfkähne fuhren und erinnern an die Nähe zu den Niederlanden. In den weiten Landschaften des Emslandes, wo Bauern über Jahrhunderte unter großen Mühen sogenannten Brenntorf aus dem Boden stachen, bilden heute die renaturierten Moorflächen die Grundlage für wunderbare Naturerlebnisse.
Den Naturpark Moor-Feenland im Herbst erleben
Im Herbst zeigt sich das Moor von seiner malerischen Seite. Die bunte Laubverfärbung der Bäume, Nebelschwaden in den Feuchtgebieten, frühe Sonnenuntergänge, dazu Tausende von Vögeln, die auf der Reise in die Winterquartiere kurz Rast machen oder auf den großen Wasserflächen der Moore gleich den Winter verbringen. Besucher können in dieses Vogelparadies über spezielle Naturpfade eintauchen und bei einer Wanderung die Zugvögel beobachten.
Um das Moor im Herbst kennenzulernen, es quasi anfassen und riechen zu können, empfiehlt sich eine Tour mit kundigen Naturführern. Lesen Sie hierzu auch unser Interview mit der Biologin Dr. Silke Hirndorf. Und wer sich besonders für die Geschichte der Region interessiert, kann einen Abstecher ins Emsland Moormuseum in Geeste machen, um alles über den historischen Torfabbau und die heutige Renaturierung der Moore zu erfahren.
Indian Summer an der Ems
Und auch per Fahrrad bietet das Emsland im Herbst neue Einblicke. In einer der beliebtesten Radreiseregionen Deutschlands (laut ADFC-Radreiseanalyse 2020) locken entspannte Radtouren entlang von idyllischen Flussläufen wie Hase und Ems oder Touren durch die deutsch-niederländische Grenzregion. Besonders reizvoll ist die Herbstlandschaft in den dichten Wäldern des Naturparks Hümmling. Das prächtige Farbenspiel der Bäume wechselt sich ab mit kleinen Wasserläufen und Zeugnissen aus tausenden Jahren Kulturgeschichte: von urzeitlichen Gräbern der Megalithkultur über Wind- und Wassermühlen bis hin zum Schloss Clemenswerth in Sögel mit seiner beeindruckenden Park- und Gartenanlage aus der Barockzeit.