Niedersachsen ist Moorland! Niedersachsen hat die höchste Moordichte aller Bundesländer. Die größten Moorflächen gibt es in den geschützten Naturparken Moor-Veenland, Wildeshauser Geest und Steinhuder Meer. Aber auch viele andere Naturparke bieten Moorflächen z.B. die Lüneburger Heide, der Harz sowie die Naturparke Hümmling, TERRA.vita, Dümmer und der Naturpark Solling-Vogler im Weserbergland.
Das Moor – zu jeder Jahreszeit einzigartig
Wenn am Morgen Nebelschwaden durchs Moor ziehen, herrscht eine geheimnisvolle Stimmung: Kühle und Stille. Deshalb wurden Moore in Vergangenheit in Gedichten und Sagen als schaurige, lebensfeindliche Orte umschrieben. Spätestens wenn sich der Nebel lichtet und die Sonne ihre ganze Kraft entfaltet, lassen Moore aber eine über Jahrhunderte gewachsene, ursprüngliche Natur erkennen.
Das Moor strahlt zu jeder Jahreszeit eine tolle Atmosphäre mit besonderer Natur aus: im Frühjahr verwandelt die Wollgrasblüte die Moorflächen in ein Meer aus weißen, flauschigen Wattenbäuschen. Im Sommer bestimmen die grüne Moosflechten das Landschaftsbild. Im Herbst kann an vielen Orten farbenfrohes Heidekraut entdeckt werden, während das mit Frost überzogene Moor im Winter eine ungezähmte und mystische Atmosphäre umgibt.
Moore sind Lebensraum
Moore in Niedersachsen sind wichtig für den Artenschutz. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten leben im Moor. Torfmoose, Sonnentau und Wollgras sind perfekt an die sauren Böden angepasst.
Das Wollgras bietet je nach Moor im April, Mai oder Juni ein flauschiges Naturschauspiel. Die weißen Wattebäusche reichen soweit das Auge blicken kann.
Ebenso bietet die Tierwelt unterhalb des Jahres verschiedene Höhepunkte, beispielsweise den Besuch durch tausende Kraniche im Frühjahr und Herbst. Neben seltenen Insekten und Amphibien finden aber auch andere Vögel im Moor optimale Lebensbedingungen. Der in Mitteleuropa nahezu ausgestorbene Goldregenpfeifer beispielsweise findet in den Hochmooren Niedersachsens die letzten Brutplätze in Deutschland.
Moore entstehen dort, wo Regen oder Grundwasser den Untergrund dauerhaft nass halten. Der Boden ist hierdurch sauerstoffarm, sodass sich Pflanzenreste nicht vollständig zersetzen und Torf entsteht. Über die Jahre wächst die Torfschicht an. Durch diesen Prozess haben Moore auch eine wichtige Bedeutung für den Klimaschutz, da sie große Mengen an Kohlenstoff speichern. Durch die Entwässerung von Mooren für die Umwandlung in Weide- und Ackerland sowie für den Torfabbau sind in der Vergangenheit viele Moorflächen verloren gegangen und gebundener Kohlenstoff wurde freigesetzt. Vielerorts werden Moore heute wiedervernässt, um die natürliche Moorbildung zu aktivieren. Auch Moorschnucken und Bentheimer Landschafe – Verwandte der Heidschnucken – werden mancherorts für die Pflege der Flächen eingesetzt. Sie verhindern das Heranwachsen großer Pflanzen, die dem Moor zu viel Wasser entziehen würden.