Blick auf das Venner Moor im Abendlicht, © TMN/Markus Tiemann
© TMN/Markus Tiemann

Mys­ti­sche Moo­re


Niedersachsen ist Moorland! Niedersachsen hat die höchste Moordichte aller Bundesländer. Die größten Moorflächen gibt es in den geschützten Naturparken Moor-Veenland, Wildeshauser Geest und Steinhuder Meer. Aber auch viele andere Naturparke bieten Moorflächen z.B. die Lüneburger Heide, der Harz sowie die Naturparke Hümmling, TERRA.vita, Dümmer und der Naturpark Solling-Vogler im Weserbergland.

Das Moor – zu jeder Jahreszeit einzigartig

Wenn am Morgen Nebelschwaden durchs Moor ziehen, herrscht eine geheimnisvolle Stimmung: Kühle und Stille. Deshalb wurden Moore in Vergangenheit in Gedichten und Sagen als schaurige, lebensfeindliche Orte umschrieben. Spätestens wenn sich der Nebel lichtet und die Sonne ihre ganze Kraft entfaltet, lassen Moore aber eine über Jahrhunderte gewachsene, ursprüngliche Natur erkennen.

Das Moor strahlt zu jeder Jahreszeit eine tolle Atmosphäre mit besonderer Natur aus: im Frühjahr verwandelt die Wollgrasblüte die Moorflächen in ein Meer aus weißen, flauschigen Wattenbäuschen. Im Sommer bestimmen die grüne Moosflechten das Landschaftsbild. Im Herbst kann an vielen Orten farbenfrohes Heidekraut entdeckt werden, während das mit Frost überzogene Moor im Winter eine ungezähmte und mystische Atmosphäre umgibt.

Moore sind Lebensraum

Moore in Niedersachsen sind wichtig für den Artenschutz. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten leben im Moor. Torfmoose, Sonnentau und Wollgras sind perfekt an die sauren Böden angepasst.

Das Wollgras bietet je nach Moor im April, Mai oder Juni ein flauschiges Naturschauspiel. Die weißen Wattebäusche reichen soweit das Auge blicken kann.

Ebenso bietet die Tierwelt unterhalb des Jahres verschiedene Höhepunkte, beispielsweise den Besuch durch tausende Kraniche im Frühjahr und Herbst. Neben seltenen Insekten und Amphibien finden aber auch andere Vögel im Moor optimale Lebensbedingungen. Der in Mitteleuropa nahezu ausgestorbene Goldregenpfeifer beispielsweise findet in den Hochmooren Niedersachsens die letzten Brutplätze in Deutschland. 

Moore entstehen dort, wo Regen oder Grundwasser den Untergrund dauerhaft nass halten. Der Boden ist hierdurch sauerstoffarm, sodass sich Pflanzenreste nicht vollständig zersetzen und Torf entsteht. Über die Jahre wächst die Torfschicht an. Durch diesen Prozess haben Moore auch eine wichtige Bedeutung für den Klimaschutz, da sie große Mengen an Kohlenstoff speichern. Durch die Entwässerung von Mooren für die Umwandlung in Weide- und Ackerland sowie für den Torfabbau sind in der Vergangenheit viele Moorflächen verloren gegangen und gebundener Kohlenstoff wurde freigesetzt. Vielerorts werden Moore heute wiedervernässt, um die natürliche Moorbildung zu aktivieren. Auch Moorschnucken und Bentheimer Landschafe – Verwandte der Heidschnucken – werden mancherorts für die Pflege der Flächen eingesetzt. Sie verhindern das Heranwachsen großer Pflanzen, die dem Moor zu viel Wasser entziehen würden.

 

 

 

Wan­der­tipps fürs Moor


Ob geführt oder auf eigene Faust, Moorlandschaften lassen sich am besten zu Fuß erkunden. Viele der niedersächsischen Moore sind durch Lehrpfade, Aussichtsplattformen und klassische Wanderwege für Besucher zugänglich.

Der NORDPFAD Dör't Moor im Landkreis Rotenburg (Wümme) wurde zu Deutschlands schönsten Wanderweg 2021 gewählt. Er führt durchs Naturschutzgebiet „Großes und Weißes Moor“ und verfügt über zahlreichen Themenpavillons, Infotafeln und einen Aussichtsturm.

Auf dem TERRA.track Venner Moorpfad im Natur- und Geopark TERRA.vita können Sie an neun Stationen erfahren Sie, wie das Naturschutzgebiet entstand, welche Tiere und Pflanzen sich dort heimisch fühlen und wie der Torfabbau sich auf das Ökosystem ausgewirkt hat.

Buchstäblich auf dem Holzweg können Sie das Große Torfhausmoor, auch Radauer Born-Moor genannt, erkunden. Ein Rundwanderweg führt Sie auf einem Bohlensteg zum Teil direkt durch das Hochmoor im Nationalpark Harz.

Impressionen Moore

Moo­re schüt­zen das Kli­ma


Schon gewusst?

  • Die Pflanzen in Mooren binden sehr viel Kohlenstoff (CO2) im Torf. Gleichzeit geben sie Sauerstoff in die Atmosphäre ab und sorgen somit für frische Luft in Niedersachsen. 
  • Intakte Moore speichern mehr CO2 als jedes andere Ökosystem auf der Welt und sind somit von zentraler Bedeutung für den weltweiten Klimaschutz.
  • Moore sind wichtige Wasserspeicher. Sie helfen Klimakatastrophen wie Überschwemmungen zu verhindern.
  • Moore funktionieren wie eine Filteranlage und reinigen unser Grundwasser.

Ems­land - Un­ter uns das Moor


Hier blühen die Gärten voller Leben, dort gleicht die karge Landschaft der eines fremden Planeten – das Emsland punktet mit vielen Kontrasten auf kleinem Raum.

Ein großer Bestandteil dieses besonderen Lebensraumes ist das Moor. Deshalb lässt sich hier bei einer entspannten Fahrradtour so einiges entdecken. Vom Moormuseum, über verschiedene Moorgebiete im Naturpark Moor-Veenland, bis hin zu idyllischen Gärten und Wäldern in unmittelbarer Nähe der Grenze zu den Niederlanden.

Wir nehmen Sie, gemeinsam mit der Biologin und Naturführerin Dr. Silke Hirndorf, mit auf eine spannende Reise durch das Emsland und zeigen, warum sich ein Besuch im Emsland auf jeden Fall lohnt.