Ein Spaziergang durch eine Allee ist ein ganz besonderes Naturerlebnis. Sie strahlt eine beruhigende Wirkung aus und vermittelt absolute Harmonie. Schon Theodor Fontane beschrieb in seinen Werken immer wieder die Wohltat, durch schattige Alleen unter "prächtigen alten Linden" zu wandern.
Alleen sind mehr als rein praktische Wege, um Distanzen zurückzulegen. Ganz im Gegenteil: mit ihrer historischen Anmut und der ausstrahlenden Ruhe bieten sich die grünen Tunnel zu Ausflugszielen mit dem Fahrrad oder Auto an. Sie sind ein landschaftsprägendes Kulturgut, können Tieren wertvollen Lebensraum bieten und als grüne Verbindungsadern dienen, indem sie Naturräume miteinander verbinden und so zu einer Wanderungslinie für viele Tierarten werden.
Der Begriff Allee stammt aus dem Französichen (aller = gehen) und wurde ursprünglich als ein schattiger Gehweg in einem architektonischen Garten bezeichnet. Die Bäume einer Allee werden planmäßig in gleiche Abständen beiderseits eines Weges gepflanzt. Bereits im 15. und 16 Jahrhundert wurde diese Art der Garten- und Wegegestaltung kultiviiert und es stand erstmals der architektonische Charakter im Vordergrund. Die streng geometrisch angelegten Baumreihen dienten dazu, die Bedeutung und Begrenzung des herrschaftlichen Städteraumes zu unterstützen und Verbindungen zwischen historischen Alstädten und neuen Vorstädten zu bilden.