Grünkohlfeld Oldenburger Land, © Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH / Verena Brandt
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Aro­ma­ti­scher Win­ter


Wenn es draußen kälter wird und die Tage kürzer, rücken die süße und die herzhafte Küche wieder mehr in den Fokus. Es ist die Zeit zum Kekse backen, für gemütliche Abende am Kamin und deftige Mahlzeiten. Botschafter des guten Geschmacks finden Sie überall - ob im Harz oder an der Nordsee.

Plätzchen, Kekse und Torten

Gerade in der kühlen Jahreszeit ist die regionale Küche ein Hochgenuss. In der Vorweihnachtszeit wird vor allem fleißig gebacken. Überall in Niedersachsen finden sich dann kleine Stutenkerle, das sind süße Hefeteigmännchen, die in Ostfriesland unter dem Namen "Klaaskerl" bekannt sind. In der Lüneburger Heide werden Heidesand-Kekse gemacht, die mit ihrer Farbe und Struktur an die sandigen Böden vor Ort erinnern. Besonders gut in die Weihnachtszeit passt auch die Kartoffeltorte mit Marzipan, die am besten mit echten Heidekartoffeln schmeckt.

Aus dem offenen Feuer kommt eine Spezialität aus der Grafschaft Bentheim. In alter Tradition werden in zangenförmigen Eisen die sogenannten Schoosollen („Schuhsohlen“) gebacken. Ihren Namen haben die kleinen, flachen Kuchen von ihrer Form, die an Schuhsohlen erinnert. In Hildesheim wird nicht nur in der Adventszeit das Hildesheimer Pumpernickel genossen. Bitte nicht mit dem klassischen schwarzen Vollkornbrot verwechseln. Das Pumpernickel aus Hildesheim ist ein rautenförmiges, braunes Keks-Gebäck, das sich gut auf der Kaffeetafel macht.

An der Nordseeküste wiederum zieht in der Zeit um den Jahreswechsel ein ganz besonderer Duft durch die Küchen. Grund dafür sind die berühmten, dünnen Neujahrskuchen, die traditionell im Waffeleisen ausgebacken werden und auch „Rullerkes“ oder „Neejahskoken“ heißen. Sie werden – wie in Ostfriesland üblich – klassisch zur „Teetied“ mit Ostfriesentee serviert. Ob mit oder ohne Neujahrskuchen, die Ostfriesische Teezeremonie zählt seit 2016 sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO: Mit einem Stück Kandiszucker, genannt Kluntje und einem Wölkchen aus Sahne wird der Schwarztee ohne umrühren getrunken.

Ostfriesische Neujahrsröllchen, © Bjoern Wylezich/stock.adobe.com
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Winter ist Grünkohlzeit

Wer es zu Weihnachten lieber deftig mag, wird in der niedersächsischen Küche ebenfalls fündig. Denn mit dem ersten Frost beginnt die Grünkohlsaison. Erst durch die Minusgrade erlangt das Kohlgemüse seine typische Würze und die bekannte leichte Süße. Die Zubereitung reicht von deftig bis ausgefallen: Klassisch ist der Grünkohleintopf mit Bregenwurst oder Pinkel, einer typisch nordwestdeutschen Grützwurst. Im Oldenburger Münsterland wird er auch traditionell als Auflauf zubereitet.

Im Raum Oldenburg ist das gemeinsame Grünkohlessen mit Freunden nach einem winterlichen Spaziergang oder einer Kohlfahrt ein beliebter Brauch. Wer es etwas ausgefallener mag oder auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Geschenk ist, kommt ebenfalls in Oldenburg auf seine Kosten: Der Grünkohltee oder die Grünkohlpraline versprechen neue Geschmackserlebnisse. Ob auf dem Teller oder in der Tasse: Die „Oldenburger Palme“, wie das Wintergemüse auch genannt wird, macht immer eine gute Figur.

Der Grünkohl gilt mittlerweile über die Grenzen hinaus beliebtes Superfood. Selbst auf dem nordamerikanischen Kontinent wird seit einiger Zeit ein Auge auf die heimische Spezialität geworfen. Dort wird er auch fein und modern interpretiert und zum Beispiel im Smoothie verarbeitet.

Oldenburger Grünkohl, © Dzinnik Darius/stock.adobe.com
© Dzinnik Darius/stock.adobe.com

Wild und Fisch aus Niedersachsen

An den Weihnachtstagen kommt auch gerne Wild aus den niedersächsischen Wäldern auf die Festtafel. Haben Sie schon einmal Hirschrückenmedaillons in Thymiansauce mit Heidekartoffelstampf probiert? Das passende Rezept finden Sie mit einem zugehörigen How-to-Video hier.

Wer lieber Fisch isst, kann zwei klassische niedersächsische Lebensmittel in einem Gericht vereint genießen. Der Harzer Heringssalat verbindet den Geschmack von Roter Beet mit Salzhering und wird besonders gerne zum Jahreswechsel gegessen.

Zum Dessert einen Bratapfel

Natürlich darf auch der klassische Bratapfel zur Weihnachtszeit nicht fehlen. Für das Rezept mit Zimt und Walnüssen, wahlweise mit Vanillesoße oder Eis serviert, eignen sich säuerliche rote Äpfel besonders gut. Die Online-Shops der Obsthöfe im Alten Land vor den Toren Hamburgs, dem größten Obstanbaugebiet Europas, halten die passenden Sorten wie Boskop, Elstar oder Holsteiner Cox bereit. Hier finden Interessierte außerdem Backmischungen für das süßliche Apfelbrot oder Äpfel mit unterschiedlichen Weihnachtsmotiven, die per Laser auf die Schale aufgebracht werden.

Bratapfel, © Tewes/stock.adobe.com
© Tewes/stock.adobe.com

Saisonales Obst und Gemüse

In Niedersachsen finden sich das ganze Jahr über leckere und traditionelle Gerichte und Produkte. Eine Übersicht, wann welches regionale Obst und Gemüse frisch verfügbar ist, finden Sie in diesem Saisonkalender.

Genießen Sie beste Zutaten und lassen Sie Ihren Gaumen entscheiden, woran Sie Ihr Herz verlieren wollen.

Winterrezepte aus Niedersachsen

Wintergenuss

Kulinarische Ausflugstipps