Was hat dich daran gereizt, Erdbeerkönigin zu werden? Muss man sich selbst bewerben oder wurdest du vorgeschlagen?
Das Amt an sich hat mich sehr gereizt. Ich liebe es auf verschiedene Events zu fahren und das Oldenburger Münsterland dort zu präsentieren. Die leuchtenden Kinderaugen und das Lächeln der Leute, wenn ich den Raum betrete, die Freude über die mitgebrachten Erdbeerspezialitäten und die Aufmerksamkeit, die man bekommt weiß ich sehr zu schätzen. Ich habe mich selbst beworben und wurde dann zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Als du gewonnen hast, standest du im roten Kleid mit Erdbeerkranz und einer Schärpe auf der Bühne vor vielen Leuten. Was war das für ein Gefühl – das hast du vorher sicher noch nie so erlebt?
Schon als ich das Zelt betreten habe war ich völlig überrascht. Die Leute, meine Freunde und Familie haben sich so sehr für mich gefreut, dass ich schon vor meiner Krönung angefangen hab zu weinen. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich! Eine Mischung aus Freude, Nervosität und Reizüberflutung.
Du bist die 14. Erdbeerkönigin in dem kleinen Ort Langförden. In anderen Regionen kennt man die Tradition der Erdbeerkönigin teilweise sogar gar nicht. Wie und wann ist dieser Brauch entstanden?
Die Initiative rund um die Erdbeerkönigin geht zurück auf eine Gruppe von engagierten Frauen aus Langförden. Im Jahr 2006 wurde in einer damals noch öffentlichen Wahl die erste Amtsträgerin gekürt. Hier und da gab es im Stadtgebiet kleinere Erdbeerfeste. Doch die Krönung fand auf dem Volksfest in Langförden statt - so ist es noch heute. Am Vorabend des großen Festumzugs wird die Erdbeerkönigin gekrönt. Die Spannung im Festzelt kann man dann förmlich spüren. Es ist ein tolles Ereignis, das der traditionsreichen Veranstaltung sehr gut tut. Seit der ersten Erdbeerkönigin hat sich vieles getan. 2011 wurde ein Förderverein gegründet, der mich während meiner Amtszeit wunderbar betreut: Er sorgt dafür, dass ich viele spannende Termine wahrnehmen kann, kümmert sich um Sponsoren und stellt tolle Kontakte her. Die Anzahl der Auftritte als Erdbeerkönigin steigt von Jahr zu Jahr. Meine Vorgängerinnen kamen nicht nur aus Langförden, sondern aus allen umliegenden Gemeinden, die zum Oldenburger Münsterland gehören.
Du bist sicher auch selbst ein großer Erdbeer-Fan – wie isst du sie am liebsten?
Ich bin ein totaler Erdbeerfan. Gerne als Erdbeerkuchen oder einfach so frisch vom Feld.
Frei aus dem Bauch heraus: Was haben Erdbeeren und das Oldenburger Münsterland
deiner Meinung nach gemeinsam?
Was Erdbeeren und das Oldenburger Münsterland gemeinsam haben? Ich bringe das Oldenburger Münsterland mit Erdbeeren in Verbindung, weil es eines der größten Anbaugebiete Deutschlands ist. Und Erdbeeren verbinde ich mit Zuhause und Zuhause ist das Oldenburger Münsterland.
Welche 3 Dinge findest du am schönsten an deiner Heimat?
Ich liebe das Landleben. Einfach rausgehen vor die Haustür, auf dem Feld stehen und die Landluft schnuppern. Was viele nicht verstehen, ich aber umso mehr zu schätzen weiß, ist, dass jeder jeden kennt. Egal welches Problem vorliegt, man kennt immer jemanden, der helfen kann. Die Natur finde ich auch sehr schön im Oldenburger Münsterland. Die schönen Wälder, Seen und Moore im Oldenburger Münsterland laden zu Radtouren und Spaziergängen ein.
Warum sollten Personen aus anderen Regionen unbedingt das Oldenburger Münsterland
besuchen, was kannst du hier empfehlen?
Man sollte das Oldenburger Münsterland unbedingt besuchen und die ländliche Idylle genießen. Einfach rauf aufs Rad und die Gegend erkunden. Ein gut ausgebautes Wegenetz und die Möglichkeit nach Knotenpunkten zu fahren, bietet tolle Voraussetzungen für Ausflüge.
Was können Familien mit Kindern hier entdecken?
Das Oldenburger Münsterland ist sehr auf Familien eingestellt. Vielleicht ist die Region aus diesem Grund auch jüngste Region Deutschlands. Es gibt hier einiges zu entdecken, in unseren Museen darf nicht nur gestaunt, sondern auch mitgemacht werden, wie z.B. im Industriemuseum Lohne, im Museum Vechta oder im Museumsdorf Cloppenburg. Es gibt auch spezielle Stadtführungen für Kinder, wie z.B. "Spürnasen-Kids" in Vechta. Die Lehr- und Erlebnispfade, wiean der Thülsfelder Talsperre, sind für Naturliebhaber sehenswert. Die verschiedenen Badeseen in der Region laden im Sommer zum Abkühlen und planschen ein.
Du bist fest verwurzelt in der Region, engagierst dich bei den Landfrauen und spielst Fußball bei BW Langförden. Macht diese enge Gemeinschaft für dich das Landleben aus? Und springt dieser Zusammenhalt auch auf Besucher über?
Ich bin fest verwurzelt in der Region, ich bin Vorsitzende der Landjugend Langförden und spiele Fußball beim BW Langförden. Durch diese beiden Vereine haben sich sehr enge Freundschaften entwickelt. Und ja diese engen Gemeinschaften machen für mich das Landleben aus. Es ist immer was los und man kann zu jeder Zeit einfach eben seine Freunde mit dem Rad besuchen. Und gerade, weil wir so eine feste Gemeinschaft auf dem Dorf haben, profitieren auch Besucher davon. Die Besucher sind durch unsere große Gastfreundschaft überall willkommen.
Du hast 2019 dein Abitur gemacht. Wie bist du seitdem beruflich gestartet?
Ich habe 2019 mein Abitur gemacht und danach habe ich angefangen zu studieren. Es war leider nicht mein Fall und somit beginne ich dieses Jahr im August eine Ausbildung zur Kauffrau im E-Commerce.
Und: Könntest du das Oldenburger Münsterland jemals ganz verlassen oder liegt deine Zukunft in der Region?
Ich möchte das Oldenburger Münsterland nicht verlassen. Auch wenn ich mal wegziehen würde, ist mein Zuhause immer hier. Meine Familie und meine Freunde sind hier. Mein Zuhause ist das Oldenburger Münsterland.
Stand: Juni 2020