Es gibt ihn in jedem Jahr, diesen einen ganz besonderen letzten sonnigen Herbsttag. Wenn die tiefstehende Herbstsonne ein letztes Mal goldenes Licht durch bunte Baumwipfel wirft, unter den Wanderschuhen Herbstlaub raschelt und die Luft kühl und klar ist. Manchmal ist dieser Tag im Dezember, manchmal auch schon Anfang November. Im Jahr 2021 fällt er exakt auf den 22. November. Nur wenige Tage später wird eine Kaltfront das erste Mal Schnee nach Niedersachsen bringen.
Was habe ich für ein Glück, dass ich mir ausgerechnet diesen 22. November für meine Erkundung des Osnabrücker Landes, genauer gesagt des Natur- und UNESCO Geoparks TERRA.vita, ausgesucht habe. Eines aber sollten Wanderer vorab wissen: Mit spektakulären Schauspielen wie dem höchsten Berg, der ausgedehntesten Heidefläche oder der längsten Hängebrücke kann das Osnabrücker Land nicht dienen. Es kommt ganz ohne Superlative aus und überzeugt mich stattdessen mit intakter Natur. Ein selten gewordenes Juwel in unserem Land. Eigentlich ist der Natur- und UNESCO Geopark TERRA.vita damit typisch niedersächsisch. Bodenständig und unaufgeregt – oder wie der Niedersachse sagen würde: sturmfest und erdverwachsen.