Wo die Ol­den­bur­ger Pal­men wach­sen


Auch Arnd Eyting hat schon von dieser Idee gehört. Der Landwirt bewirtschaftet seit rund 30 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Johanna den Eytjehof in Gristede, eine Ortschaft im Nordwesten Oldenburgs. Bereits seit 1428 baut der Familienbetrieb Nahrungsmittel an. „Wir haben uns auf Sonderkulturen und Gemüseanbau spezialisiert. Und da gehört schon seit Anfang an der Grünkohl als traditionelles Gemüse Oldenburgs dazu“, erzählt Arnd Eyting. Er steht auf einem großen Feld, umgeben von Hunderten Grünkohlpflanzen, die dem circa 1,95 Meter großen Mann bis zum Oberschenkel reichen. In der Saison wird nahezu täglich Grünkohl geerntet, denn im Winter ist die Nachfrage nach dem frischen Grün groß.

Mit schnellen Bewegungen bricht Arnd Eyting die unteren Blätter einer Kohlpalme ab und wirft dabei die gelben Blätter zu Boden. „Zu wenig Sonne“, erklärt er die Verfärbungen. Die dunkelgrünen Blätter hingegen wandern in die schwarze Kiste, die am Boden steht. Vorher entfernt Arnd Eyting jedoch noch den grünen Stengel des Blattes, sodass am Ende nur das krause Blattwerk übrig bleibt. Warum? „Der ist hart und besonders bitter. Ihn wegzulassen verbessert den Geschmack“, erklärt er. „Deshalb ernten wir nach wie vor mit der Hand. Bei der maschinellen Ernte kann das nicht getrennt werden.“ Den Stengel lässt er zu Boden fallen. Entweder eine willkommene Überraschung für die Feldhasen oder – kompostiert – ein hervorragender Dünger.