Wo der Berg­bau Spu­ren hin­ter­las­sen hat


„Was wir heute im Harz sehen, ist eine Bergbau-Folgelandschaft“, erklärt Barsch. Jahrzehntelang seien in der Region Fichten-Monokulturen angebaut worden, weil das Holz für den Bergbau besonders geeignet war. „Es bestehen wirtschaftlich aber auch hohe Risiken. Stürme oder Borkenkäferplagen können die Bestände innerhalb kürzester Zeit vernichten“, gibt Christian Barsch zu bedenken. Wer heute durch den Nationalpark läuft, sieht riesige Flächen mit toten Fichten. „Ein Zusammenhang, aus dem wir in unserer Schule der Nachhaltigkeit lernen wollen.“ Unsere Gruppe lauscht mit betroffenen Mienen. Worauf Christian Barsch gleich wieder zu lächeln beginnt. „Wir stehen zwar vor großen Herausforderungen. Aber der Wald wird nicht verschwinden. Wir sehen schon heute den stärkeren, klimaresistenteren Mischwald von morgen wachsen.“

Aufregende Führungen, eine spannende Geschichte und eine Schule für Nachhaltigkeit. Doch wer glaubt, dass das schon alles war, was die Grube Samson zu bieten hat, der irrt. Denn zum großen Finale der Führung packt Christian Barsch auch noch eine VR-Brille aus. „Damit ihr wenigstens mal virtuell mit der Fahrkunst fahren könnt“, erklärt er. Ein Unterfangen, das erstaunlicherweise eine gehörige Portion Mut erfordert. Denn der Schacht, den man durch die Brille dreidimensional vor sich sieht, wirkt erschreckend real, wie wir der Reihe nach feststellen. Es kostet ganz schöne Überwindung, virtuell den Schritt auf die Fahrkunst zu wagen, wenn daneben der ebenfalls virtuelle schwarze Schacht klafft. Mit Brille und Cursor ausgestattet, tapsen wir vorsichtig durch den Raum. Anschließend entdecken wir im Nebenraum eine weitere Simulation, für die es nicht ganz so viel Mut braucht: Hier ist der Schacht auf eine Leinwand projiziert. Davor sind zwei Fahrkunst-Trittbretter mit Sensoren installiert, die messen, ob wir im richtigen Takt umsteigen. Ein falscher Schritt – und die virtuelle Figur auf der Leinwand stürzt in die Tiefe. „Den Fehler macht man im echten Leben nur ein Mal“, lacht Christian Barsch. Aber hier ist es nur ein Spiel.