Moorheilbad Bad Zwischenahn: Aus der Erde in die Wanne…

In Bad Zwischenahn hat der Abbau von Moor eine lange Tradition. Was früher als Heizmittel genutzt wurde, ist heute ein effektives und beliebtes Heilmittel.

Wenn Herbert Wehmdorf vom Heimatverein Bad Zwischenahn seine breiten, wuchtigen Holzschuhe anzieht, geht er mit einer Gästegruppe ins Kayhauser Moor.

Eingebettet in eine idyllische Landschaft aus Laubwäldern und Wiesen liegt die 4500 Hektar große Moorfläche vor den Toren Bad Zwischenahns. In den vergangenen Jahrhunderten war sie eine wichtige Lebensgrundlage der Ammerländer. Schließlich wurde mit dem getrockneten Moor im Winter das Haus geheizt, erzählt Herbert Wehmdorf uns beim Spaziergang.

Mit dem pensionierten Bauamtsleiter kann man tief eintauchen in die Geschichte des Moorabbaus. Anschaulich berichtet er vom harten Leben der Moorbauern und erklärt, dass Moor letztlich nichts anderes ist als verrottete Torfmoose.

Er verrät, dass er als Kind dem Vater beim Moorabbau half – eine harte Arbeit. Die festen Holzschuhe sorgen dabei für sicheren Halt auf dem wackeligen Untergrund. Den spüre auch ich, sobald wir die Holzbohlenwege verlassen. Weich und feucht ist der Boden unter den Füßen, doch versinken kann man nicht. Anschaulich wird auf dem Moorpfad die schweißtreibende Plackerei des Abbaus gezeigt. Neben alten Werkzeugen und Gerätschaften wird auch die Zusammensetzung der Moorpflanzen an Schautafeln dargestellt. Sogar original Schutzhütten und eine kleine Lorebahn sind zu bestaunen.