Je mehr ich mich umgucke, desto begeisterter bin ich über all die kreativen, nachhaltigen Lösungen. Denn man sieht in jedem Winkel, dass sich hier jemand Gedanken gemacht hat. Im Bad finde ich neben der Astronautendusche eine Verbrennungstoilette, die komplett ohne Wasser auskommt. Stattdessen fällt bei Knopfdruck und geschlossenem Deckel alles durch eine Luke in eine geschlossene Brennkammer, wo es bei 600 Grad Celsius verbrannt wird. Zurück bleibt lediglich ein Ascherest, der keimfrei ist und sogar als Dünger verwendet werden kann. In der Küche entdecke ich eine Filteranlage, die das Wasser der Spüle so gut reinigt, dass man es problemlos trinken kann – kein Wasser aus Plastikflaschen nötig. Sogar mit den Handtüchern wird Wasser und Energie gespart. Denn die bestehen anteilig aus Birkenholz, dessen antiseptische Wirkung die Vermehrung von Bakterien hemmt. „Dadurch kann man sie länger benutzen, bevor sie gewaschen werden müssen“, fasst Jan zusammen. Und natürlich ist auch die Gästemappe digital, damit Papier gespart wird.
Ich bin gerade damit beschäftigt, die Treppe zu bewundern, die sich unter die Arbeitsplatte der Spüle rollen lässt, um Platz zu sparen, als ich von dem lauten „Muh" einer Kuh unterbrochen werde. Wir treten raus auf die kleine Holzterrasse vor der Haustür, um zu sehen, was da los ist. Doch der gefleckte Vierbeiner hat sich schon wieder den grünen Grashalmen der Kuhweide zugewandt. Als ich einatme, füllen sich meine Lungen mit herrlich salzig schmeckender Meeresluft.