Tief im Stollen des ehemaligen Bergwerks wird erneuerbare Energie produziert.
„Glück auf!“ ruft der Mann, macht einen Schritt auf ein schmales Holzbrett, das an Stahlseilen befestigt ist, und gleitet in den dunklen Schacht hinein. Er benutzt die sogenannte Fahrkunst, eine mechanisch bewegte Auf- und Abstiegshilfe für Bergleute, bei der sich zwei Seilstränge samt Trittbrettern wie zwei Paternoster gegenläufig zueinander auf- und abbewegen. Zwischen diesen beiden Strängen samt Trittbrettern gilt es, alle paar Sekunden umzusteigen, von einem Brett auf das nächste. Gerade ist es wieder so weit – die Hände des Mannes mit dem weißen Schutzhelm und schwarzen Gummistiefeln tasten nach dem neuen Griff, ein Schritt nach rechts, die Füße finden das Brett, geschafft – und weiter gehts in die Tiefe. Der schmale Lichtkegel seiner Kopflampe tastet sich durch die Schwärze. Noch 600 Meter liegen vor ihm. Erst dann wird er am tiefsten Punkt des ehemaligen Stollensystems der Grube Samson angekommen sein, wo der Techniker der Oberharzer Wasserwirtschaft die zwei großen Turbinen warten muss, die hier im ehemaligen Bergwerk seit 1912 erneuerbare Energie produzieren.