CC-BY-SA Touristikverband LK Rotenburg, Björn Wengler Fotografie

Vogelzug und Kraniche

Wenn die Vielflieger zurückkommen

Jedes Jahr im Herbst verwandelt sich der Himmel über Niedersachsen in ein faszinierendes Naturschauspiel: Tausende Zugvögel machen hier Rast auf ihrer Reise zwischen Nord und Süd.

Laut trötende Wildgänse ziehen als großes V über den Himmel, tagsüber hängt ihr zufriedenes Geschnatter über den Feuchtwiesen. Im Wattenmeer futtern sich Singvögel aus Island oder Sibirien an Muscheln und Wattwürmern satt – auf Zwischenstation vor dem Weiterflug ans Mittelmeer oder bis nach Afrika. Im Moor rasten elegante Kraniche, bevor sie ihren Vogelzug nach Süden antreten. Und andere, wie sibirische Schwäne und Gänse, kommen aus dem hohen Norden, um bei uns zu überwintern. 

Tierisches Spektakel

Wer ist wer?

Packen Sie ein Fernglas ein und seien Sie mittendrin! Im September und Oktober ist der Vogelzug gen Süden auf seinem Höhepunkt, in die Rückrichtung dann von März bis Mai. Jeden Oktober veranstaltet Niedersachsens Nordseeküste deshalb eine Woche lang ihre Zugvogeltage: mit Führungen und Festen, Schiffstouren, Vorträgen, Kinderaktionen und mehr. Vom Dollart bis zur Elbmündung und auf den Ostfriesischen Inseln können Sie eintauchen in die Vogelwelt der Küste, die dann zahlreicher und lebhafter ist als sonst im Jahr. 

© TourismusMarketing Niedersachsen GmbH, CrossMediaRedaktion

Rastplatz der Superlative

Das Wattenmeer

Zweimal im Jahr wird das UNESCO Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer zur internationalen Drehscheibe des Vogelzugs: Millionen Zugvögel landen hier, um sich für ihre Reise in den Süden oder zurück in den Norden zu stärken. Auf den endlosen Wattflächen und in den Salzwiesen finden sie reichlich Nahrung – ein echtes Festmahl nach tausenden Flugkilometern. Die sesshaften Möwen und Austernfischer bekommen dann internationalen Besuch von Knutts und Pfuhlschnepfen, Ringelgänsen und Sanderlingen.

Auf den Webseiten der Zugvogeltage finden sich auch aktuelle Sichtungen und Vogelflug-Vorhersagen. 

Früh aufstehen fürs Glück

Kraniche im Morgenlicht erleben

Wollen Sie die großen Kraniche auf ihrem Weg ins warme Frankreich oder Spanien beobachten, sollten Sie früh aufstehen. Die „Vögel des Glücks“ sind rund um Sonnenauf- und -untergang am aktivsten. In kalten Wintern nutzen sie Niedersachsens Feuchtgebiete als Zwischenstopp, etwa die Diepholzer Moorniederung, das Tister Bauernmoor bei Rotenburg (Wümme) und das Teufelsmoor bei Worpswede

© Dieter Damschen

Kraniche entscheiden nach Wetterlage

Fliegen oder bleiben? 

In warmen Wintern kann es passieren, dass ein großer Teil der Schönwetterflieger hierbleibt und dann im Frühling zu den nordischen Brutplätzen zurückkehrt. Nehmen Sie ein gutes Fernglas mit, um nicht zu nahe an die Vögel heranzugehen und sie aufzuscheuchen, denn das kostet sie wertvolle Energie. Gute Aussichtspunkte sind ausgewiesen und oft auch überdacht. Die Formationsflüge am Himmel faszinieren ohnehin von überall aus – und die lebhaften Kranich-Schreie tragen weit übers Land.