Wenn der Him­mel lebt – Kra­nich­zug im Os­na­brü­cker Land


Die Türme könnten das Highlight meiner Wanderung sein, aber die Natur hält noch eine weitere Überraschung für mich bereit. Denn obwohl ich zum Zeitpunkt meiner Wanderung nicht sicher weiß, dass es der vorerst letzte milde Tag in diesem Jahr sein wird, die gefiederten Vertreter, die lautstark am Himmel tröten, wissen es ganz sicher. Die zuweilen kahlen Baumwipfel über mir erlauben eine freie Sicht auf die tieffliegenden Kraniche, die man neben ihrer keilförmigen Flugformation vor allem an den gespreizten langen Federn an den Flügelenden erkennen kann. Außerdem sind sie viel größer als Gänse und haben lange Beine. Ihr trompetenartiges Rufen kündigt sie schon lange bevor ich sie erspähen kann an. Mehr als 40.000 der gefiederten Großvögel haben laut BUND nur ein paar Kilometer von meinem Standort entfernt in der Diepholzer Moorniederung am Dümmer See noch Rast auf ihrem langen Flug vom Norden Europas und Russlands bis nach Südeuropa gemacht. Der Dümmer See ist das drittgrößte Kranichrastgebiet Europas.

Die ganze Wanderung werde ich von ordentlichem Lärm am Himmel begleitet – es ist ein Genuss für meine Hörzellen. So viele! Es müssen Tausende Kraniche an diesem Tag sein, die die letzte Chance für ihren Flug nach Süden nutzen. Ein Naturschauspiel sondergleichen. Einige wenige Tausend Vögel werden übrigens im Osnabrücker Land bleiben und hier überwintern. Ein Wiedersehen mit den anderen gibt es ab Ende Februar, wenn sie ihren Rückflug antreten.

Mehr Tipps über die Kraniche im Osnabrücker Land gibt’s beim BUND Diepholzer Moorniederung hier.