CC0 Markus Tiemann

Kulinarischer Roadtrip

Schlemmen Sie sich durch Südniedersachsen

Niedersachsens südlicher Zipfel liegt eingebettet zwischen Harz, Solling, Leine und Weser. Was ist typisch für die Region und was kommt hier Besonderes zu essen und zu trinken auf den Tisch? 

Kommen Sie mit auf einen kulinarischen Roadtrip durchs südliche Niedersachsen. Neben Märchen- und Sagengestalten und hübschen Fachwerkstädtchen gibt es hier auch kulinarisch einiges zu entdecken – von traditionellen Gerichten wie Grünkohl und Peker über Bier und Salz mit Geschichte bis hin zu jungen Konzepten.

Traditionsreiches Salz und Baumkuchen 

Göttingen

Mein Wochenende in Südniedersachsen startet in Göttingen. Die Universitätsstadt mit ihrem Gänseliesel ist die bekannteste Stadt der Region. Was viele nicht wissen: Unweit der Innenstadt befindet sich Europas einzige noch existierende Pfannensaline, die Saline Luisenhall. Hier wird wie vor hundertfünfzig Jahren traditionell Salz produziert. Es kommt als konzentrierte Sole aus 450 Metern Tiefe ans Tageslicht und im Rahmen von Führungen wird gezeigt, wie aus dieser Sole Salz wird. Das Luisenhaller Tiefensalz ist ein beliebtes Mitbringsel und auch ich packe es in meinen Einkaufskorb. Mein Tipp: Zur Saline Luisenhall gehört auch ein Badehaus und dort im Natursolebad lässt es sich herrlich entspannen.

Bevor es für mich weitergeht, probiere ich aber noch eine weitere Göttinger Spezialität. Cron & Lanz zählt mit seinen bald 150 Jahren zu den traditionsreichsten Konditoreien Südniedersachsens und ist neben den feinen Torten und Pralinen vor allem für seine Baumkuchen bekannt. Ich lasse mir bei einem Tee die gefüllte Baumkuchentorte nach altem Hausrezept schmecken und nehme natürlich noch ein Packung Baumkuchen für Zuhause mit.

300 Jahre Kornbrennerei am Hardenberg

Destillierkunst in Perfektion

Das Örtchen Nörten-Hardenberg ist nur eine zehnminütige Fahrt von Göttingen entfernt und bietet ebenfalls einiges an Tradition. Im Mittelpunkt steht die 1.000-jährige Burgruine, die sich bereits seit Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Hardenberg befindet. Weit über den kleinen Flecken hinaus bekannt und eine der Spezialitäten aus Südniedersachsen ist der Hardenberg Korn mit dem Keilerkopf. Die im Jahr 1700 gegründete Kornbrennerei wurde in den vergangenen Jahren durch die moderne Hardenberg Distillery erweitert. Neben dem traditionsreichen Korn werden hier heute auch Whiskey und Gin produziert. Im Rahmen einer Führung bekomme ich Einblicke hinter die Kulissen der Produktion, komme an alten Eichenfässern und den neuen Kupferbrennblasen vorbei und könnte bei einem Tasting die verschiedenen Spezialitäten sogar probieren.  

Für mich geht’s anschließend noch weiter und so fällt das Probieren aus. Stattdessen mache ich noch einen Spaziergang durch den Gräflichen Landsitz und den herbstlichen Schlosspark. Wer doch probieren und nach all dem Hochprozentigen nicht weiterfahren möchte: Das Hardenberg Burghotel bietet sich als Fünf-Sterne-Haus für eine Übernachtung im historischen Ambiente an.

© Einbecker Brauhaus AG

Biertradition und Senf

Einbeck

Historisch geht es auch in Einbeck weiter. Die Stadt ist wegen ihres bestens erhaltenen Fachwerks bekannt und so mache auch ich zum Start einen kleinen Stadtbummel. Mein Ziel liegt nämlich mittendrin im historischen Zentrum: das Einbecker Brauhaus. Im Rahmen einer Brauereiführung lassen sich die alten Gewölbe entdecken. Im Brauhaus geht’s vorbei an der Sudpfanne und der Filtration bis in die Abfüllung. Hier kommt das Einbecker Bier in die Flaschen. Bekannt ist die Stadt für ihr Bockbier und das kann natürlich überall in der Stadt probiert werden. 

© Einbecker Brauhaus AG

Ich mache das im Brodhaus am Marktplatz. Im ältesten Wirtshaus Niedersachsens kommen beim Biertasting fünf frisch gezapfte Sorten auf den Tisch. Anschließend laufe ich auf dem Bierpfad durch die Innenstadt und erfahre noch einiges Wissenswertes über Einbeck und sein Bier. Übrigens: Auch Till Eulenspiegel hat sich als Bierbrauer probiert. An seine Geschichten erinnert der Brunnen auf dem Marktplatz.
Einbeck ist nicht nur für sein Bier, sondern auch für den Senf bekannt. Die Einbecker Senfmühle liegt ebenfalls in der historischen Altstadt. Seit 2010 schließt sie an die Produktion im Steinmalverfahren an, mit dem schon von 1923 bis in die Fünfziger Jahre in Einbeck Senf produziert wurde. Ich probiere mich durch die verschiedenen Sorten und packe ein Glas Bockbiersenf in meinen Einkaufskorb.

© TourismusMarketing Niedersachsen GmbH, Markus Tiemann

Blühende Oase

Park der Gärten

Der Park der Gärten in Bad Zwischenahn ist ein wahres Paradies für Gartenliebhaber, in dem sich auf weiten Flächen eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen und Blumen entfaltet. Besonders der Rhododendronpark Hobbie, mit seinen prächtigen Blüten in allen Farben, verleiht dem Park einen einzigartigen Charme und macht ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Sinne. Der barrierfreie Park der Gärten öffnet am 18. April 2025 seine Pforten.

Ein Fest für die Augen

Riesiges Tulpenmeer

Im Landkreis Gifhorn blühen bald wieder rund 40 Millionen Tulpen in strahlenden Farben. Das kurzzeitige Farbspektakel auf den Feldern des Eickenhofs verzaubert dann wieder alle Natur-Fans. Am "Tag des offenen Tulpenfelds“ dürfen Besucherinnen kostenlos mitten ins blühende Tulpenfeld laufen und Fotos machen.

Bunte Tulpenfelder
CC0 TourismusMarketing Niedersachsen GmbH, Sandra Franz

Weißes Blütenmeer im Wald

Die Bärlauchblüte

Die Bärlauchblüte in Niedersachsen ist ein wahres Frühlingswunder, das die Wälder und Auen in ein duftendes Naturerlebnis verwandelt. Zwischen März und Mai bedeckt der Bärlauch die Waldböden mit seinen leuchtend grünen Blättern und den weißen Blüten, die eine frische, knoblauchähnliche Note in die Luft bringen.

Bärlauchblüte in der Eilenriede
© Emil Lazar – stock.adobe.com

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